Vorbereitung und Pflege im 1. Jahr
sind entscheidend für die gesamte Nutzungsdauer einer KUP. Im Anlagejahr
sind Steckholzkulturen pflegebedürftig, denn dichte Begleitvegetation kann zu
einem begrenzten Wuchs oder Lücken in den Beständen führen.
Eine gründliche Pflanzbettherstellung erfolgt meist durch Pflügen (ca. 25cm)
und Eggen. Sollte die Zeit dafür zu knapp sein, kann eine Vorbereitung aber
auch durch gründliches, tiefes Fräsen erfolgen. . Über die unterschiedlichen
und für Sie optimalen Vorbereitungen können Sie sich gerne bei uns
informieren.
Bei starker Verunkrautung sollte man sogar einen Herbizideinsatz im
vorhergehenden Herbst erwägen. Generell kann man durch
Flächenvorbereitung zu diesem Zeitpunkt den Anwuchs im Pflanzjahr
verbessern. Zeitpunkt und Art der Bodenvorbereitung richten sich hierbei nach
den betrieblichen Gegebenheiten (Vorkultur, Lage, Wetterbedingungen, ...).
Nach der Ernte konkurriert die Begleitflora nicht mehr mit den
Stockausschlägen. Pflegemaßnahmen in den Jahren nach der Etablierung
eines Pappelbestandes versprechen deshalb keine Wirkung auf einen
größeren Ertrag.
Der Gesamtaufwand für einen Umtrieb hält sich demnach ab dem zweiten Jahr
in Grenzen. Später, während die Stöcke im Jahr nach der ersten Ernte erneut
austreiben, kann man nochmals mulchen.
Steckholz oder Rute?
Wählt man eine Umtriebszeit von 4 Jahren, verwendet man zur Anlage
einer KUP meist Steckhölzer. Sie werden in der Winterruhe aus einjährigen
Schösslingen geschnitten.
Normalerweise reicht hierbei eine Länge von 20cm aus. Auf Standorten mit
gesicherter Wasserversorgung werden die Steckhölzer mit einem Überstand
von 1 bis 2cm gesteckt; auf sandigen Böden empfiehlt sich zur Verringerung
der Austrocknungsgefahr ebenerdiges Abstecken oder leichtes Übererden. Für
Pflanzung ohne Unkrautbehandlung oder bei extremer Trockenheit eignen sich
am besten 25-30cm oder noch längere Steckhölzer, die entsprechend höher
überstehen.
Pro ha benötigt man bei Pflanzung mit Steckhölzern für kurzen Umtrieb ca.
8.000 Pflanzen. Die genaue Zahl errechnet man aus Pflanzabständen
zwischen den einzelnen Pflanzen, sowie der Reihenabstände. Die Pflanzung
ist in Einzel- und Doppelreihen möglich, je nachdem auf welche Weise
gepflanzt, gepflegt bzw. geerntet wird. Die Pflanzabstände in der Reihe können
bis auf 0,5 m reduziert werden. Zwischen den Reihen hängt der Abstand von
den verwendeten Maschinen ab.
Eine Pflanzung von Steckhölzern kann maschinell oder händisch erfolgen.
Bei händischer Pflanzung werden die Steckhölzer direkt per Hand in den
gepflügten und geeggten Boden gepflanzt. Bei Handpflanzung in ungepflügten
Boden werden mit speziellen Pflanzeisen Löcher aus dem Boden
ausgestochen.
Für kurzfristig geplante Pflanzungen oder auf vergrasten, ungepflügten
Flächen bieten sich Setzstangen oder –ruten an. Bei der Pflanzung von
Ruten, die min. 80 cm aus dem Boden ragen, ist man unabhängig von jeglicher
Bodenbearbeitung erfolgreich im Anwuchs. Diese Variante ist gleichzeitig eine
der naturschonendsten überhaupt, Energie zu gewinnen.
Man rechnet pro ha bei mittleren Umtriebszeiten (5-10 Jahre) mit ca. 2.000 –
4.000 Pflanzen.
Da Ruten nicht dem Unkrautdruck erliegen, eignen sie sich auch für
eine Pflanzung von Mitte November bis Ende Dezember, bzw. so lange,
wie der Boden frostfrei bleibt. Eine Rutenpflanzung zu dieser Zeit bringt
einige Vorteile mit sich. Es entsteht zum einen die Möglichkeit, sich die „Arbeit“
saisonal aufzuteilen. Ein anderer Vorteil besteht darin, dass die Pappeln zur
Pflanzzeit leichter in den Boden eingebracht werden können. Außerdem
können sich ihre Wurzeln im feuchten, lockeren Erdreich des frühen Frühjahres
schneller entwickeln.
Bei Handpflanzung von Ruten werden wie bei Steckhölzern, die in
ungepflügten Boden gepflanzt werden, mit speziellen Pflanzeisen Löcher aus
dem Boden ausgestochen.
Pflanzt man Einzelbäume als schnellwachsenden Vorwald, z.B. in Windwürfen,
so sind auch hier meist lange Ruten die bessere Wahl.